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Rousseaus Selbstbildnis: Ich fühle alles und sehe nichts
Rousseau wird selten mit Bescheidenheit assoziiert. Seine häufig als erste moderne Autobiographie gehandelten „Bekenntnisse“ beginnt er mit der Ankündigung, sein Werk sei in der Geschichte einmalig und er selbst einzigartig. Aber es wäre zu leicht, diese vielschichtige und komplizierte Persönlichkeit auf ihre durchaus selbstbewussten Töne zu reduzieren.
Die Spitzbuben: Verantwortlichkeit im Kapitalismus
1962 publizierte der Nobelpreisträger William Faulkner sein letztes Buch "The Reivers". Es ist vordergründig ein altmodischer Schelmenroman. Doch wer ihn liest, stellt sich automatisch die Frage: Welche moralischen Grundsätze wäre ich bereit aufzugeben, um Geld zu verdienen?
Einblick in die Mechanismen eines Aufstands: Fata Morgana
Wann entsteht aus Unzufriedenheit ein Aufstand? Welche Typen von Aufständischen gibt es? Und warum bricht ein Aufstand in sich zusammen? Was geschieht danach? Der ukrainische Autor Michajlo Kozjubynskyj analysiert detailliert in seiner Geschichte Fata Morgana die Mechanismen, die ein Dorf dazu bringen aufzubegehren – und das Jahre vor der russischen Oktoberrevolution.
Zwischen Großzügigkeit und Gier: Ungarische Bauern bei Kálmán Mikszáth
Im 19. Jahrhundert löste die Geldwirtschaft selbst in den rückständigsten Dörfern die Selbstversorgung der bäuerliche Welt ab. Manche passten sich den neuen Herausforderungen an, andere scheiterten daran. Der ungarische Politiker und Novellist Kálmán Mikszáth schildert in seinen Erzählungen unterschiedliche Geldtypen im bäuerlichen Umfeld.
Chaka der Zulu: Work-Life-Balance eines Zulu Chiefs
Welche Assoziationen haben wir, wenn wir von "Ureinwohnern" sprechen? Ein Leben im Einklang mit der Natur? Ein erfülltes Miteinander im Dorf? Prekäre Verhältnisse unter der ständigen Drohung, vernichtet zu werden? Das alles sind Vorurteile. Dass auch bei „Ureinwohnern“ Karriere, Egoismus und Machtmissbrauch existierten, illustriert der Roman, den der Basotho Thomas Mokopu Mofolo verfasste. Er gilt bis heute als das bedeutendste Stück Prosa, das in der Sprache Sesotho verfasst wurde.
Babička: Oder können alte Menschen etwas bewirken?
Sie blockiert die Schlange an der Supermarktkasse. Umständlich kramt sie in ihrem Geldbeutel nach Kleingeld. Woran denken Sie, wenn Sie hinter dieser schäbig gekleideten alten Frau warten müssen? Dass alte Menschen eine Belastung für unsere Gesellschaft sind? Die tschechische Autorin Božena Němcová sah das anders: In Babička - zu Deutsch Großmütterchen - schildert sie, wie eine alte Frau das Leben ihrer Mitmenschen positiv beeinflusst.
Die Liebesbriefe von Abaelard und Heloise: Liebe in Zeiten der Kreuzzüge
Seit über 200 Jahren besuchen Paris-Touristen mit einem Hang zu großen Liebesgeschichten das Grab von Abaelard und Heloise. Die herzzerreißenden Liebesbriefe zwischen dem Theologen und seiner Schülerin sind ein einzigartiges Schriftzeugnis des Mittelalters. Sie erzählen von einer tragischen Liebesgeschichte – die man wie so oft hinterfragen sollte.
Die Edda: Von Rache, Ehre, Mord und Mut
Die Welt der Fantasyliteratur sähe heute ganz anders aus, gäbe es die mittelalterlichen Eddas nicht. Schließlich waren die beiden Texte eine wesentliche Inspirationsquelle für J.R.R Tolkien und seine Nachfolger. Die uralten Geschichten der Eddas entführen uns in die Welt der nordischen Mythologie; berichten von Helden und Göttern, von Zwergen und Riesen.
Satyricon: Ein antiker Schelmenroman
Grotesk, vulgär, obszön – aber auch gelehrt, feinsinnig, subtil. Es gibt kein zweites antikes Buch, das so prall gefüllt ist mit Exzessen wie der Satyricon des Titus Petronius. Der Ideenreichtum, Humor und die sprachliche Vielfalt machen dieses Sittengemälde der römischen Kaiserzeit zu einem Lesegenuss!
Stopfkuchen: Mehr als „Wer war der Mörder?“
Der Untertitel von Wilhelm Raabes Stopfkuchen lautet „Eine See- und Mordgeschichte“. Doch erwarten Sie deshalb keinen seichten Krimi. Während der Leser noch versucht, die komplexen Zeit- und Raumebenen der Ereignisse zu ordnen, merkt er, dass der Roman noch eine tiefere Ebene hat…
Brigitta und andere Erzählungen: Bieder oder wortgewaltig?
Stifter polarisiert trotz seiner romantisch anmutenden Geschichten. Seine Texte spalteten die Leserschaft. Thomas Mann kritisierte den altväterlichen, moralisierenden Stil, während Friedrich Nietzsche sein Werk als literarische Ikone lobte. Was an Stifters Texten ist es, das die einen schätzen und die anderen schmähen?
Tewje, der Milchmann: Wenn ich einmal reich wär…
Anatevka ist eines der bekanntesten Musicals überhaupt. Es basiert auf Scholem Alejchems Roman Tewje, der Milchmann. Die humorvollen, mit Einfühlsamkeit und Witz erzähltem Geschichten rund um den jüdischen Milchmann machten Alejchem zu einem der bedeutendsten Autoren der jiddisch-sprachigen Literatur.
Das Leben des Capitán Alonso de Contreras: Ein Haudegen der alten Schule
Wer waren eigentlich diese Männer, mit denen die Spanier ihr Weltreich aufbauten? Wie muss einer beschaffen sein, der ins Ungewisse segelt, um in der Neuen Welt Gold und Silber für den spanischen König zu erbeuten? Wer eine Antwort auf diese Frage sucht, der findet sie in der Autobiographie des Capitán Alonso de Contreras.
Erewhon: Irgendwo zwischen Utopie und Dystopie
Willkommen in Erewhon, einem faszinierenden Nicht-Ort zwischen Utopie und Dystopie, der zugleich Spiegelbild und Parodie unserer Gesellschaft ist. Samuel Butlers wirft in seinem satirischen Roman „Erewhon“ von 1872 überraschend aktuelle Fragen zur Technologie und Menschlichkeit auf.
Oblomow: Der überflüssige Mensch
Wir schreiben das Jahr 1881. Zar Alexander II. wird ermordet, obwohl er umfassende Reformen durchführen ließ. Denn in Russland glaubt niemand mehr, dass Zar und Adel eine politische Besserung bringen können. Sie sind diskreditiert, und dazu haben Romane wie der im Jahr 1859 erschienene „Oblomow“ beigetragen.
Der Scharlachrote Buchstabe: A steht für…?
Persönliche Freiheit gegen Moralvorstellungen: Seit dem Beginn der englischen Besiedlung Nordamerikas prägt dieser Konflikt die Geschichte der Vereinigten Staaten, und das bis heute. Nathaniel Hawthorne widmete diesem Widerspruch 1850 seinem Roman „Der Scharlachrote Buchstabe.“
Erzählungen aus dem Land der spitzen Tannen: Neuenglisches Lokalkolorit
Sarah Orne Jewett (1849-1909) widmet ihre Kurzgeschichten ihrer Heimat, der Küste Neuenglands. Liebevoll fängt sie die Eigenheiten der Region und ihre Bewohner ein, erkundet das kontrastreiche Verhältnis von Stadt und Land, von Zivilisation und Natur. Begleiten Sie sie in das Land der spitzen Tannen.
Kafkas Meistererzählungen: Seltsam, verstörend, verwirrend – und zutiefst komisch?
Manesses Sammlung von Meistererzählungen enthält neben Kafkas weltbekannten Romanfragmenten eine Vielzahl von unbekannteren Erzählungen, die ebenso faszinierend und enigmatisch sind. Sie haben das Potential, den Leser in tiefe philosophische Krise zu stürzen – oder ihn lediglich zu einem heiteren Schmunzeln anzuregen.
Also sprach Zarathustra: Ein Buch für Alle und Keinen
„Das tiefste Buch, das die Menschheit besitzt.“ So sah Friedrich Nietzsche selbst in aller Bescheidenheit sein wohl populärstes Werk, „Also sprach Zarathustra“. Damals sorgte der junge Wilde für Aufsehen in der europäischen Geisteslandschaft. Worum es im Buch eigentlich geht? Keine einfache Frage…
Radetzkymarsch: Schwanengesang auf die Habsburgermonarchie
Mit dem Ersten Weltkrieg endete auch die Jahrhunderte währende Habsburgermonarchie und der Glanz des alten Österreichs. Es hatte sich länger abgezeichnet. Niemand beschrieb diese Zeit vor dem Abgrund so einfühlsam und hingebungsvoll wie Joseph Roth in seinem Roman Radetzkymarsch.